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12. Dezember 2019
12.12.2019 Ilona & Dirk Sommerfeld




Idealer Wuchs

Die Natur ist bekanntlich der größte Pfuscher,
den’s gibt. Sieht man doch schon an sich selber:
Entweder man ist zu dick oder zu dünn oder zu
lang oder zu kurz. Ich hab’ zum Beispiel schiefgewachsene
Schneidezähne, meine Frau hat — na ja,
lassen wir das. Auf jeden Fall: Die Natur liefert
keine ordentliche, gleichmäßige Arbeit, wie sich
das gehört.

Wem dies das ganze Jahr nicht auffällt, der
merkt es aber spätestens zu Weihnachten: an seinem
Tannenbaum. Auf der Straße, wo Sie ihn gekauft
hatten, war er noch ausgewogen und harmonisch.
Der Händler hat noch gesagt: »Da haben Sie
aber ein Prachtexemplar erwischt!« Und Sie mussten
ihm recht geben. Dann kommen Sie damit nach
Hause und zeigen das Prachtexemplar stolz Ihrer
Frau, indem Sie es schon mal zur Probe in die Zimmerecke
halten. Und was sagt Ihre Frau? »Um
Gottes willen, Herbert! Was ist das denn für eine
Missgeburt!« Und tatsächlich: Jetzt erkennen Sie es
auch. Plötzlich hat das gute Stück oben nur ein
paar magere Strünke, unten ist es rechts sehr buschig,
aber links muss es, irgendwann im Wald mal
von einem Elefanten getreten worden sein.
Der Stamm erinnert Sie von der Seite gesehen
sehr stark an einen Flitzbogen. Kurz und gut, es
bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als erst einmal
einen kräftigen Schluck aus der Weinbrandflasche
zu nehmen, die Säge aus dem Keller zu holen und
sich zwecks Korrektur der Natur auf den Balkon
zu begeben.

Ich habe in der sogenannten Tannenbaum-
Schönheits-Chirurgie langjährige Erfahrung. Zuerst
stelle ich fest: Links müssen zwei Zweige abgesägt
werden. Wenn das geschehen ist, stelle ich
fest, dass nunmehr rechts drei Zweige abgesägt
werden müssen. Wenn das geschehen ist, erweist
es sich als das beste, rechts nochmals drei Zweige —
usw. usw. Hierdurch ist natürlich nicht auszuschließen,
dass der Baum allmählich vorn und hinten
erheblich zu voluminös wird, so dass auch hier
gewisse Operationen erforderlich werden — und
kurz und gut, es kommt unweigerlich der-Augenblick,
wo ich mich zur sogenannten Totalamputation
entschließe: Das heißt, ich entferne auch noch
die restlichen Zweige. Nun halte ich den nackten
Stamm in der Hand, während die Zweige kniehoch
den gesamten Balkon abdecken. Damit sind nun
die Voraussetzungen ideal, um zu einem wirklich
vollkommenen Weihnachtsbaum zu gelangen. Allerdings
muss ich jetzt sehr schnell handeln; bevor
etwa meine Frau auf dem Balkon erscheint und
mich mit Schreckensrufen wie »Tannenbaummörder«,
»amoklaufender Weihnachtsmann« und ähn-
lichem einschüchtert. Ich nehme also sofort Bohrer
und Zollstock und bohre in regelmäßigen Abständen
etwa 10 mm große Löcher in den kahlen
Stamm. In diese stecke ich die schönsten der abgesägten
Zweige — und erhalte so einen rundherum
absolut gleichmäßig gewachsenen Weihnachtsbaum—
wie die Natur ihn in ihrer schluderigen
und vor allem asymmetrischen Arbeitsweise nie
zustande bringen könnte.

Die Methode har allerdings einen Haken. Wenn
der Baum am ersten Weihnachtstag bereits alle Nadeln
verloren hat, ist es immer wieder sehr mühsam,
meiner Frau begreiflich zu machen, dass dies
an den modernen Düngemethoden in der Forstwirtschaft
liegt und an der Umweltverschmutzung
usw. Sie sagt: Bei anderen halten die Bäume aber
länger. Wozu ich nur sagen kann: Eines gibt’s eben
nur — entweder idealen Wuchs oder hässliche Haltbarkeit…

 
   
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