Eine musikalische Weihnachtsgeschichte
Einen Tag vor dem Heiligen Abend ging ein Mann in den großen verschneiten Wald, um einen Christbaum zu holen. Es sollte in diesem Jahr ein besonders schöner und großer Baum sein, denn zu Hause warteten drei Kinder, die ihn mit allerlei Selbstgebasteltem behängen wollten. Er sollte ganz bunt und besonders geschmückt werden. Als er nun an eine Lichtung kam, das sah er ihn; Groß, mächtig und wunderschön. Da begann er zu singen:
O Tannenbaum, o Tannenbaum …
Dann nahm der Mann seine Axt und schlug sie kräftig in den Stamm. Sofort fiel eine Ladung Schnee auf seinen Kopf. Er schaute nach oben uns sang:
Leise rieselt der Schnee…
Während er fleißig weiter schlug, fiel bei jedem Schlag mehr und mehr Schnee herunter. Er sang aus voller Brust:
Scheeflöckchen, Weißröckchen …
Als der Baum nun krachend zur Erde fiel, schaute er beim Fallen der Baumspitze hinterher und sofort sang er:
Vom Himmel hoch …
Er lud sich den Baum auf die Schulter und machte sich auf den Heimweg. Die Tannennadeln pieksten fürchterlich, der Baum wurde immer schwerer. Aber der Mann stapfte tapfer und langsam Schritt für Schritt weiter durch den Schnee. Es fing an zu schneien. Er wollte sich ein bisschen ausruhen. Da sah er in der Ferne eine kleine Hütte. Aus dem Schornstein stieg Rauch empor. Die Hütte sah so warm und gemütlich aus, was er vor Freude sang:
O du fröhliche …
Er dachte sich ein wenig aufzuwärmen, das wäre jetzt genau das richtige für mich. Ich werde anklopfen und fragen, ob man mich einlässt. Er klopfte an. Man öffnete die Tür, sah den halb erfrorenen schneebedeckten Man mit seinem schweren Baum auf der Schulter, ließ ihn ein und sang:
Kommet, ihr Hirten …
Der Hausherr gab dem Mann fleißig vom Glühwein zu trinken und fragte ihn, wie oft er denn so einen Baum aus dem Wald hole. Da sang der Mann:
Alle Jahre wieder …
Als der Mann sich ein wenig aufgewärmt hatte, seine Nase war schon ordentlich rot von dem vielen, ach so guten Glühwein, verabschiedete er sich, indem er sang:
Fröhliche Weihnacht überall …
Der Mann stapfte nun los, Schritt für Schritt durch den hohen Schnee, er wollte nun nach Hause. Vom vielen Glühwein war ihm ganz schwindelig im Kopf und er sang:
Kling, Glöckchen, klingelingeling …
Endlich erblickte er von weitem sein Haus und freute sich, den weiten Weg geschafft zu haben. Und was für einen schönen Baum er mit nach Hause brachte. Seine Frau stand schon wartend vor der Tür. Sie sah ihn wegen der roten Nase strafend an, hob den Finger und sang:
Morgen, Kinder, wird’s was geben …
Da schaute sich der Mann suchen nach seinen Kindern um und um sich dem Zorn seiner Frau zu entgehen, fing er an zu singen …
Ihr Kinderlein kommet …
Sogleich stürmten die Kinder aus dem Haus, sahen den wunderschönen Tannenbaum, fielen ihrem Vater in die Arme und freuten sich riesig. Da nahm auch die Frau ihren Mann versöhnt in die Arme und alle sangen fröhlich:
Morgen kommt der Weihnachtsmann …
