»Es ist noch überhaupt nicht adventlich bei uns!« Wie ein Schlag trifft mich der Satz meiner Frau. Und ein Blick um mich herum zeigt, dass sie Recht hat. Also ist es allerhöchste Eisenbahn, morgen ist der Erste Advent! Aber wenn ich in mich hineinhorche, dann ist da einfach keine Stimme zu hören, die sagt: »Hurra, hinauf auf den kalten Dachboden! Flugs die Kartons herbeigetragen und ans Werk gemacht!« Ich bin geschafft von der anstrengenden Woche, und
der Staub auf dem Fensterbrett passt in diesem Augenblick besser zu meinem Seelenleben als geschnitzte Figürchen.
Nachdem wir uns eine Weile angeschwiegen haben - wohl in der Hoffnung, dass der andere
beginnt, umzuräumen -, fangen wir irgendwann an, uns zu erzählen, worauf wir in der Adventszeit nicht verzichten wollen und was wir guten Gewissens weglassen können: Kekse schmecken auch prima vom Bäcker, die Sterne müssen aber wieder hängen! Weihnachtsbriefe haben wir noch nie geschrieben, aber dieses Jahr beschließen wir von vornherein, es nicht zu tun. Einen Adventskranz bekommen wir auch noch am Montag, lieber trinken wir mit der Familie Tee und zünden einfach nur ein paar Kerzen an. Vieles andere wird sich noch finden, aber dieses Jahr brauchen wir kein »Es muss sein«.